Rassebeschreibung Skudde


 Inhaltsverzeichnis

  • Merkmale / Zuchtziel
  • Fortpflanzung
  • Haltung
  • Sonstiges

Die Skudde ist die kleinste deutsche Schafrasse


Die Skudde gehört zum Kreis der mischwolligen kurzschwänzigen nordischen Heideschafe.

 

 

Merkmale / Zuchtziel

Das Zuchtziel sieht ein robustes, kleinrahmiges Schaf mit besonderer Herkunft zur Landschaftspflege auf mageren Standorten vor. Die Skudde ist die kleinste, deutsche Schafrasse (keine Zwergzüchtung!): Die Widerristhöhe der Böcke beträgt durchschnittlich 55 bis 60 cm bei einem Lebendgewicht von 35 bis 50 kg, die der Zibben 45 bis 50 cm bei 25 bis 40 kg Lebendgewicht. Der Kopf ist keilförmig ausgebildet und mit Stichelhaaren besetzt. Eine breite Stirn, feines Nasenbein und kleine, aufwärtsgerichtete Ohren und eine schwarz pigmentierte Nase sind weitere, typische Merkmale für Skudden. Böcke bilden ein imposantes schneckenförmiges Gehörn mit ausreichendem Abstand zum Kiefer aus. Zibben sollen unbehornt sein; kleine Hörner, Hornstummel, Hornansätze werden toleriert. Außerdem tragen die Böcke eine Mähne. Der Rumpf ist kurz bis mittellang, das Becken schräg. Die Beine sind feingliedrig aber stark, mit festen Klauen. Der kurze, zu maximal einem Drittel bewollte dreieckige Schwanz sollte nicht länger als 20 cm sein. Die Skudde hat ein mischwolliges Vlies, das heißt, es weist differenzierte Anteile von Ober- und Unterhaaren auf, die sich in den verschiedenen Wollparametern unterscheiden. Nach Erfahrungswerten beträgt der Jahreswuchs des Oberhaares ca. 15 bis 20 cm. Demgegenüber wächst die Wolle etwa 12 cm/Jahr. Ein in der Vergangenheit vorhandenes Merkmal, das wieder herausgezüchtet werden soll, war der jahreszeitliche selbständige Vlieswechsel, der eine Schur überflüssig machte. Die Bauchbewollung muss vorhanden sein. Nach einer Wollwachstumszeit von einem Jahr beträgt das Schurgewicht 2,0 bis 2,5 kg bei Böcken beziehungsweise 1,2 bis 2,0 kg bei Mutterschafen. Das Vlies besteht aus einer meist weißen Mischwolle, selten ist eine braune oder schwarze Vliesfarbe. Von alten Zeichnungen sind auch mischfarbige Skudden bekannt, allerdings sind mehrfarbige scheckige Vliese heute nicht erwünscht und entsprechende Tiere werden nicht mehr zur Reinzucht zugelassen.

 

 

Fortpflanzung

Fortpflanzungs- und Aufzuchtvermögen sind wesentliche Kriterien zur Schaffung überlebensfähiger Populationsgrößen. Die Skudde bietet hierfür günstige Voraussetzungen, weil sie frühreif ist und über eine relativ lange Reproduktionsphase verfügt. In Abhängigkeit von der Jugendentwicklung können weibliche Skudden bereits im ersten Lebensjahr tragend werden.

Die Skudde ist nahezu asaisonal, das heißt, im Vergleich zum Wildschaf und zu verschiedenen Hausschafrassen, die nur im Herbst, also mit abnehmender Tageslichtlänge, brünstig werden, sind die Tiere dieser Rasse fast jahreszeitlich unabhängig deckbereit.

Durchschnittlich werden ein bis zwei Lämmer in einer problemlosen Geburt ohne menschliche Hilfe zur Welt gebracht. Die Böcke verhalten sich gegenüber den Lämmern zumeist nicht aggressiv, sondern schirmen teilweise das Muttertier während des Geburtsvorganges gegen den Rest der Herde ab.

Das Ablammergebnis unterliegt starken Schwankungen und streut zwischen 100 und 180 Prozent. Aufgrund der vorzüglichen Mütterlichkeit der Skudde gibt es bei korrekten Haltungsbedingungen so gut wie keine Lämmerverluste.

 

Haltung

Die Skudde ist ein genügsames Schaf, das sich mit mageren Weiden zufriedengibt. Das Winterfutter besteht weitestgehend aus gutem Heu. Minerallecksteine sind notwendig, ein Zufüttern von Kraftfutter nicht. Die Haltung der Skudden kann ganzjährig im Freien erfolgen. Als Schutz vor Wetterunbilden genügt ein einfacher offener Unterstand, der oftmals nur bei Regen oder starkem Schneetreiben aufgesucht wird. Das mischwollige Vlies schützt die Tiere vor Auskühlung oder Durchnässung. Die Schur erfolgt einmal im Jahr.

 

 

Sonstiges

Skudden werden heute in erster Linie zur Landschaftspflege eingesetzt. Sie sind bei der Nahrungsaufnahme wenig wählerisch und verschmähen weder Brennnesseln noch Disteln oder Ampfer.

Ein weiterer Grund für die Zucht ist der Erhalt dieser Haustierrasse als Genreserve.

Die Skudde ist frühreif und kann entwicklungsabhängig bereits zum Ende des ersten Lebensjahres erstmals zur Zucht benutzt werden. Sie zählt zu den mischwolligen Schafen, hat harte, gute Klauen, ist vital und wetterunempfindlich. Das Fleisch weist aufgrund der Ursprünglichkeit der Rasse einen deutlichen Wildbretgeschmack auf. Die geringe Größe und also auch das geringe Lebendgewicht der Skudden bereiten bei der Vermarktung allerdings Probleme: die Schlachtkörper der Skuddenlämmer sind deutlich leichter und die vermarktungsfähigen wertvollen Teilstücke wesentlich kleiner als das marktüblich ist. Bei normaler Entwicklung und angemessener Versorgung ist der günstigste Schlachtzeitpunkt bei Böcken ein Alter von sechs bis acht Monaten, danach verfetten sie leicht.

 

Quelle: Wikipedia


- Schafe sind seit Jahrtausenden sehr nützlich -